Bischof Otto von Freising


*~1112 bis †21.9.1158

Die Erhebung Österreichs zum Herzogtum nach Otto von Freising

"Es war nun schon Mitte September [1156], da versammeln sich die Fürsten in Regensburg und warten einige Tage auf die Ankunft des Kaisers. Als dann der Kaiser seinem Oheim [der Babenberger Markgraf Heinrich II. Jasomirgott] - dieser hielt sich nämlich etwa zwei deutsche Meilen entfernt unter Zelten auf - ins Feldlager entgegenzog und alle Vornehmen und Großen herbeieilten, wurde der Ratschluss, den man schon lange insgeheim gefasst und verborgen gehalten hatte, öffentlich kundgetan. Das aber war, wie ich mich erinnere, der Hauptinhalt der Vereinbarung: Der an Jahren ältere Heinrich [der Babenberger] ließ dem Kaiser das Herzogtum Bayern durch sieben Fahnen auf. Nachdem diese dem Jüngeren [dem Welfen Heinrich dem Löwen] übergeben worden waren, gab dieser mit zwei Fahnen die östliche Mark mit den seit alters zu ihr gehörigen Grafschaften [dem Kaiser] zurück. Daraufhin machte er aus dieser Mark mit den genannten Grafschaften - man sagt, es seien drei - nach dem Urteilsspruch der Fürsten ein Herzogtum und übergab es nicht allein ihm [Heinrich Jasomirgott], sondern auch seiner Gemahlin [Theodora] mit zwei Fahnen; und damit dies in Zukunft von keinem seiner Nachfolger abgeändert oder gebrochen werden könnte, bestätigte er es durch sein Privileg [sog. Privilegium Minus]. Das ist geschehen im 5. Jahre seines Königtums, im 2. seines Kaisertums." (Gesta Friderici II 57)